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Krusty´s Super Fun House

Ihr liebt Knobelspiele wie Lemmings und habt keine moralischen Probleme mit Comic-Gewalt à la Tom und Jerry oder Looney Tunes? Dann könnte Krusty´s Super Fun House genau das richtige Spiel für euch sein!

Aber zuerst ein paar Hintergrundinfos zur geschichtlichen Einordnung dieser zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Perle: Wir schreiben das Jahr 1992 und die berühmteste gelbe Familie der Welt unterhält seit knapp einem Jahr die deutschsprachigen Zuschauer. Anfangs noch als reine Kinderserie verkannt, bemerkten die Fernsehmacher nach und nach die bissige Gesellschaftskritik, die sich in dieser neuen Zeichentrickserie verbirgt. Neben Kindern fühlten sich schnell auch Jugendliche und Erwachsene von dem typisch ironischen Simpsons-Humor angesprochen. Und so dauerte es natürlich auch nicht lange, bis die ersten Videospiel-Umsetzungen der Simpsons für die damals erhältlichen Systeme erschienen.

Schnell hingeschluderte Titel wie Bart versus the Space Mutants (u.a. erschienen für NES, Amiga, Master System) oder Bart Simpson’s Escape from Camp Deadly (für den Game Boy) wurden der Vorlage aufgrund ihrer spielerischen Mängel nicht gerecht. Erst das hier vorgestellte Krusty´s Super Fun House konnte mit Spielwitz überzeugen und griff auch den serientypischen Humor auf.

Aber worum geht es denn nun in dem Spiel? Überraschenderweise schlüpft ihr nicht in die Rolle eines der Familienmitglieder der namensgebenden Familie, sondern ihr verkörpert den notorisch mies gelaunten (und meistens betrunkenen) TV-Clown Krusty. Krustys Haus wird von einer Horde nerviger Nagetiere tyrannisiert. Um die Störenfriede loszuwerden, gilt es ihnen schnellstmöglich den Weg in Richtung einer Vernichtungsmaschine zu weisen, die jeweils von einem Mitglied des Simpsons-Clans bedient wird. Gelingt es euch, die Rattenbande über verschiedene Umwege in die todbringende Maschine zu lotsen, werden die Nager auf vielfältige Art und Weise um die Ecke gebracht. Ob mit einem Boxhandschuh zerquetscht oder mittels Elektroschock atomisiert, die Todesarten sind genau so vielfältig wie makaber. Habt ihr einen Raum auf diese Weise “gesäubert”, geht es durch den Ausgang zum nächsten Raum bzw. Level. Dank einer Passwortfunktion könnt ihr nach ein paar Runden eine Pause einlegen und das nächste Mal verlustfrei weiterspielen (das war damals noch nicht selbstverständlich).

Die Prämisse des Spiels ist es, die Nagetiere mit Hilfe von mobilen Treppenstufen oder Rohrsystemen zu navigieren, die ihr an den richtigen Stellen und zum richtigen Zeitpunkt platzieren müsst. Zufällig herumstehende Trampoline oder starke Gebläse weisen den Unruhestiftern zudem den direkten Weg ins Verderben. Krusty steuert ihr dabei in bester Jump-and-Run-Manier durch die Level. Dabei beseitigt ihr mit allerlei Wurfgeschossen im Vorbeigehen auch anderes Viehzeug wie Schlangen oder Vögel, die ebenfalls euer Haus bevölkern. Das alles erfordert neben Geschicklichkeit auch jede Menge Gehirnschmalz.

Fazit: Krusty´s Super Fun House ist ein typisches Puzzlespiel, wie es vor allem Ende der 80er- bzw. Anfang der 90er-Jahre populär war. Die comicartige Präsentation fängt den Flair der Fernsehserie gut ein, und das, obwohl ihr diesmal ausnahmsweise nicht in die Rolle von Bart Simpson schlüpft. Die Rätsel erfordern einiges an Koordination und gutem Timing. Nicht selten musste ich erst eine Weile grübeln, bis ich auf die richtige Lösung gekommen bin. Allein die sich schnell wiederholenden Spielelemente und die fehlenden Neuerungen im Verlauf des Spiels verhindern, dass es Krusty´s Super Fun House in den ewigen Olymp der Knobelspiele schafft. Es kommt leider auch vor, dass man sich ungewollt in eine Sackgasse manövriert, aus der es keinen Ausweg mehr gibt und eine Selbstzerstörungsfunktion wie in Lemmings, existiert leider nicht. Zusammen mit der arg düdeligen Musikuntermalung hinterlässt das Spiel somit leider einen etwas zwiespältigen Eindruck. Einerseits solltet ihr dem Game unbedingt eine Chance geben, andererseits dürft ihr aber auch kein Meisterwerk erwarten. Da Krusty´s Super Fun House für so ziemlich alle damaligen Konsolen und Handhelds umgesetzt wurde, ist der Preis für das Modul auf dem Gebrauchtmarkt auch heute noch moderat und so lohnt es sich durchaus, ein paar Euro in das Spiel zu investieren. Spaß macht es allemal.

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