Interviews

Interview mit Constantin Gillies

Extraleben IV – Retroland

 

Mit dem 2012 veröffentlichten Buch “Endboss – Extraleben III” schien eigentlich das perfekte Ende der Nerd-Trilogie gefunden worden zu sein. Aber die Romane erfreuten sich gerade in Retro-Gamer-Kreisen so großer Beliebtheit, dass in Kürze nun ein vierter Teil auf den Markt kommen wird. Was der Autor, Constantin Gillies, dazu zu sagen hat, erfahrt ihr in unserem kurzen Interview:

Der dritte und bisher letzte Teil der Extraleben-Romanreihe endete buchstäblich mit einem großen Knall. Eigentlich ein würdiger Abschluss der Serie. Was hat dich dazu veranlasst, ein weiteres Buch mit den beiden Nerds Nick und Kee in den Hauptrollen zu veröffentlichen?

CG: Stimmt. Eigentlich sollte nach Teil III definitiv Schluss sein. Aber dann kam plötzlich diese Idee: Was wäre, wenn es einen Freizeitpark gäbe, in dem die Achtziger nachgebaut sind? In dem quasi die Zeit zurückgedreht ist. Wo im Schaufenster ein SX-64 steht und man mobil nur in der Telefonzelle telefonieren kann. Von dem Gedanken war ich total angefixt, und es war klar, dass es nur zwei Leute geben kann, die diesen Park besuchen: Nick und Kee. Außerdem war ja auch in “Endboss” noch nicht alles geklärt. Zum Beispiel was mit Kee und seiner Flamme Andie jetzt wird, oder wie es mit der Datacorp weitergeht. Da hats mich einfach in den Fingern gejuckt.

Dein neues Buch “Retroland: Extraleben Teil IV” erscheint am 17. Dezember, also am selben Tag, an dem der lang ersehnte, siebte Teil der Star-Wars-Reihe in die Kinos kommt. Reiner Zufall oder steckt da doch etwas mehr dahinter?

CG: Das ist ein Zufall, man könnte auch sagen: Marketing-Selbstmord. Ich hoffe einfach, dass Jar-Jar Abrams das Ding vergeigt und die Leute sagen: Da lese ich doch lieber ein Buch! 😉

In den bisherigen Büchern der Reihe spielte auch meistens Retro-Hardware, wie der C64, das Atari 2600 oder der Game Boy eine tragende Rolle. Wird es in Extraleben Teil IV erneut eine Konsole geben, die maßgeblich zur Handlung beiträgt?

CG: Eine Konsole nicht, aber ein ziemlich obskurer Heimcomputer, und zwar ein TRS-80 Modell II. Das Ursprungsmodell des TRS-80, “Trash Eighty” genannt, kennt natürlich jeder, aber das Nachfolgemodell ist relativ unbekannt (und selten). Aber genau dieses Stück Retrohardware spielt in der Story eine Hauptrolle. Aus einem ganz speziellen Grund.

Warst du als Jugendlicher eigentlich auch begeisterter Gamer oder hast du dich für das Thema erst im fortgeschrittenen Alter interessiert? Mit welcher Hardware / mit welchen Spielen begann deine persönliche Zocker-Karriere?
CG: Definitiv. Ich hatte eine digital verschwendete Jugend. Mein Vater hat schon 1978 das erste Telespiel ins Haus gebracht, ein “Pong”-Klon vom Quelle-Versand. Anfang der Achtziger lag dann der C64 unterm Baum. Diese Brotkasten-Zeit war einfach schön – mit Cracking, Spiele auf dem Schulhof tauschen, Data-Becker-Bücher wälzen. Ich habe dann später auch auf dem PC gezockt, “Doom” vor allem, aber ein Feeling wie in den blauäugigen 8-Bit-Tagen hat sich nie wieder eingestellt. Mittlerweile bin ich das, was man wohl einen Casual Gamer nennt. Das Schönste im Urlaub für mich ist: mit dem alten Gameboy-Advance unterm Sonnenschirm zu sitzen und “Donkey Kong Country” zu zocken

Was sind deine weiteren Pläne für die nahe Zukunft?

CG: Auf jeden Fall weitere Nerd-Literatur produzieren! Ich würde zum Beispiel gerne eine Fortsetzung zu meinem Roman “Das Objekt” schreiben, der mit einem Mega-Cliffhanger endet.

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