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YouTuber kauft Commodore…. oder zumindest fast

Commodore hat (mal wieder) einen neuen Besitzer…. oder zumindest so gut wie. Der britische YouTuber Christian Simpson aka “Perifractic” hat zusammen mit einer bislang nicht öffentlich bekannten Investorengruppe sämtliche verbliebenen Markenrechte vom bisherigen Inhaber “Commodore Corporation B.V.” übernommen. Über den genauen Kaufpreis hüllt der selbst ernannte CEO von Commodore den Mantel des Schweigens, und genau da kommen wir auch zum Haken dieser Meldung: Wie der YouTuber einräumt, steht die letzte Zahlung noch aus und die Finanzierung der Kaufsumme gestaltet sich allem Anschein nach nicht gerade einfach. Für Jubelschreie ist es deshalb noch zu früh, aber es besteht Grund zur Hoffnung, dass in naher Zukunft wieder Produkte mit dem Commodore-Logo auf den Markt kommen, die von Menschen produziert werden, denen die Marke wirklich am Herzen liegt.

Wie Simpson in einem seiner Videos erzählt, wollte er ursprünglich nur eine Lizenzvereinbarung mit Commodore abschließen, um neue Produkte mit dem ikonischen Logo veröffentlichen zu dürfen. Das Angebot sah vor, 6,4 Prozent der Einnahmen als Gebühr an Commodore zu zahlen. Nach eigenen Aussagen waren die Markeninhaber nicht abgeneigt, aber die Rückfrage im Anschluss kam umso überraschender: “Ihr Team scheint Commodore besser zu kennen als wir. Wir würden Ihnen vielleicht gerne das ganze Unternehmen verkaufen. Hätten Sie Interesse?”.

Nachdem sich Simpson von dieser unerwarteten Offerte erholte, folgten unzählige Telefonate und Verhandlungen mit möglichen Förderern, um diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Offensichtlich verliefen die Gespräche mit den Geldgebern erfolgreich, und so verkündete der passionierte Retro Gamer am vergangenen Wochenende tatsächlich den Erwerb des Unternehmens. Unter den Investoren und künftigen Miteigentümern befinden sich nach seinen Aussagen auch ehemalige Mitarbeiter von Commodore, wie Michael Tomczyk (ehemaliger Assistent von Commodore-Gründer Jack Tramiel) oder David Pleasance (früherer Geschäftsführer von Commodore UK). Neben den bereits angesprochenen Finanzierungslücken gibt es noch einen weiteren Pferdefuß an der Geschichte. Zum jetzigen Zeitpunkt konnten nämlich lediglich die Rechte der Marke Commodore, nicht aber die Amiga-Lizenzen erworben werden. Diese liegen weiterhin bei Cloanto beziehungsweise Michael Battilanas, dem Betreiber von Amiga Forever.

Welche Produkte sich nun konkret in Planung befinden, blieb vorerst offen – nähere Details will Perifractic schnellstmöglich in einem seiner kommenden Videos bekanntgeben. Wird es sich dabei um Reproduktionen bekannter Hardware oder lediglich um Merchandise-Artikel mit dem ikonischen Commodore-Logo handeln? Ich bin angesichts der erwähnten Hürden ehrlichgesagt noch skeptisch, was da auf uns zukommt. Gleichzeitig stimmen mich Simpsons Beteuerungen aber zuversichtlich, dass er den Wünschen der Fans bei der Produktentwicklung höchste Priorität einräumen möchte. Klingt auf jeden Fall spannend und wir halten euch natürlich auf dem Laufenden.

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