Vor fast genau 28 Jahren, am 10.12.1993, erschien mit Doom ein Spiel für den PC, welches die Spielewelt vielleicht nicht neu erfinden, aber doch zumindest revolutionieren sollte. id Softwares Nachfolger zu Wolfenstein 3D (war damals in Deutschland aufgrund der NS-Thematik indiziert) katapultierte das Ego-Shooter-Genre in eine neue Liga. Nichts bisher Dagewesene kam auch nur annähernd an die dreidimensionalen Welten heran, die Doom auf leistungsfähige PCs zauberte und das zum großen Leidwesen der Amiga-Gemeinde, denn bis heute gibt es keine offizielle Umsetzung oder zumindest einen passablen Klon für Commodores Heimcomputer.
Der polnische Indie-Entwickler Krzysztof Kluczek (KK/Altair) wollte hier endlich Abhilfe schaffen und hat sich vorgenommen, einen guten Doom-Klon mit möglichst wenigen Abstrichen gegenüber dem großen Vorbild für den Amiga zu entwickeln. Das Ergebnis seiner Bemühungen hört auf den Namen DREAD. Ich habe mir die aktuell in der Version 1.4 zur Verfügung stehende Demo heruntergeladen und muss sagen, ich bin ziemlich beeindruckt.
Nicht nur, dass der in der Demo enthaltene Level von DREAD hervorragend aussieht, es kommt dem großen Vorbild von id Software selbst auf einem schmalbrüstigen Amiga 500 mit 1 MB Arbeitsspeicher erstaunlich nahe. Richtig flüssig flutscht die Grafik dann aber erst ab einem Amiga 1200 über den Screen.
Ansonsten ist alles vorhanden, was Doom seinerzeit auszeichnete. Diverse Wummen, wie Pistolen, Pump Guns und sogar eine Gatling Gun sind bereits in der Demo auswählbar. Damit könnt ihr den drei verschiedenen Gegnerarten (Soldaten & Aliens) die ich bisher in der Demo entdecken konnte, richtig schön einheizen. Auch genretypische Extras, wie explodierende Fässer oder Rüstungen sind natürlich vorhanden. Positiv überrascht hat mich auch der Umfang der Demo. Ihr werdet schon einige Zeit brauchen, um zum Level-Ausgang zu gelangen. Besonderes Lob verdient auch der kleine aber feine Außenbereich im Spiel, der sogar mit animierten Wolken am Himmel aufwarten kann.
Nicht ganz mit dem großen Vorbild mithalten kann der Soundtrack. Hier sollten die Entwickler noch etwas Zeit investieren. Auch an dem Manko, dass manche Gegner aufgrund der reduzierten Texturen und der geringen Farbpalette von 32 Farben allzu sehr mit dem Hintergrund verschmelzen, sollte noch etwas gefeilt werden.
Es bleibt zu hoffen, dass Krzysztof und sein kleines Team uns bald mit einem kompletten Spiel beglücken. 28 Jahre nach Doom wird es auch langsam Zeit für einen adäquaten Ableger für den Amiga! Wer die Entwickler hier etwas finanziell unterstützen will und darüber hinaus exklusiven Zugang zu News, Demos, etc. haben möchte, kann sich unter der Sponsoringplattform Patreon registrieren und das Projekt mit Beträgen zwischen 4,50 bis 43,50 Euro unterstützen. Da hat der ein oder andere seine Kohle bestimmt schon schlechter angelegt 😉