Fans alter LucasArts-Klassiker, wie Maniac Mansion oder Monkey Island sind gut beraten, sich schon mal Windeln anzulegen, falls sie vor Freude in die Hose machen sollten. Thimbleweed Park, das lang erwartete Adventure im 8-Bit-Look, steht in den Startlöchern und am 30.03.2017 ist es endlich soweit: Dann erscheint nämlich das neue Point-and-Click-Adventure der beiden Entwickler-Legenden Ron Gilbert und Gary Winnick.
Das ausgegebene Ziel der Kickstarter-Kampagne von 2014 war es augenscheinlich nicht, ein weiteres Hochglanzspiel in steriler 3D-Optik zu entwickeln. Vielmehr geht es diesmal richtig “Back to the Roots”, denn Thimbleweed Park kommt wie es sich gehört zweidimensional daher und könnte so ähnlich glatt für den C64 entwickelt worden sein. Zumindest in so mancher Erinnerung. Denn auf den zweiten Blick fällt durchaus die moderne Politur ins Auge, mit der die 8-Bit-Grafik veredelt wurde. Kenner werden zudem bemerken, dass auch das auf Verben basierte Eingabesystem (SCUMM) wieder mit an Bord ist. Ganz offensichtlich muss es für Ron Gilbert und sein Team eine Herzensangelegenheit gewesen sein, das Spiel in genau diesem Look zu designen.
Aber worum geht’s eigentlich? Ihr schlüpft zunächst in die Rolle der beiden FBI-Agenten Ray und Reyes (Scully und Mulder lassen grüßen), die versuchen, in einer Kleinstadt einen mysteriösen Mord aufzuklären. Dies ist jedoch nur der Beginn eines abgefahrenen Plots, soviel verraten die Trailer schon mal. Die ersten bewegten Bilder deuten außerdem darauf hin, dass wir uns auf eine Menge schrullige Charaktere freuen dürfen (was hat es zum Beispiel mit dem fiesen Clown auf sich?) und wie für Ron Gilbert üblich, wird natürlich auch der schwarze Humor nicht zu kurz kommen. Bekannt ist übrigens auch, dass man im weiteren Verlauf des knobellastigen Abenteuers noch drei weitere Charaktere spielen können wird.
Thimbleweed Park erscheint als kostenpflichtiger Download für PC, Mac, Linux, Xbox One, iOS und Android. Weitere Umsetzungen sollen folgen. Der Hammer wäre natürlich, wenn die Entwickler in naher Zukunft eine angepasste Version für den Amiga oder ein anderes klassisches System nachschieben würden, aber das ist reine Spekulation. Ich bin mir sicher, dass die Homebrew-Community hierbei gerne unterstützt. Die deutsche Lokalisation stammt übrigens wieder vom PowerPlay-Urgestein Boris Schneider-Johne, der schon bei zahlreichen alten LucasArts-Klassikern hervorragende Arbeit geleistet hat. Leider gilt dies nur für den Bildschirmtext, denn eine eingedeutschte Synchronisation wird es vorerst nicht geben. Einen ausführlichen Test des Spiels reichen wir euch natürlich in Kürze nach.