Ende der Achtziger Jahre schickte sich der japanische Software Hersteller Hudson Soft an, die Gattung der Multiplayer-Spiele auf eine neue Ebene zu heben. Da war es wenig verwunderlich, dass dieser Mehrspieler-Spaß, der ursprünglich für die Heimkonsole PC Engine entwickelt wurde, wenig später auch zu einem Siegeszug im Westen ansetzte.
Ich persönlich hatte erst 1993 meinen “ersten Kontakt” mit dem helmtragenden Bombenleger. Hierbei handelt es sich um die Umsetzung für das SNES – Super Bomberman. Da das SNES standardmäßig nur 2 Joypad-Anschlüsse zur Verfügung hatte, kaufte ich mir natürlich auch gleich einen 5-Spieler-Adapter mit dazu. Schließlich hatte ich zuvor in der einschlägigen Fachpresse gelesen, dass sich der Spielspaß mit jedem menschlichen Mitpieler multiplizieren sollte.
Die Story (falls es so etwas geben sollte) kann man bei Bomberman getrost vernachlässigen. Nach dem Start finden sich die diversen Bombermänner in einem Labyrint wieder. Die Wände des Labyrints bestehen teilweise aus zerstörbaren Mauern. Am Anfang versucht jeder Spieler mit seinen einzeln zündbaren Bomben, die Wände zu zerstören und die sporadisch dahinterliegenden Extras, wie Zusatzbomben, Verstärker oder Boxhandschuhe freizulegen. Nach der anfänglichen Extra-Hatz beginnt die Jagd auf die Mitspieler. Und genau hierin liegt das süchtigmachende Spielprinzip von Bomberman. Schadenfreude und Tobsuchtsanfälle geben sich die Hand. Hat man es mit seinen explosiven Argumenten erst einmal geschafft, einen seiner Mitspieler ins Jenseits zu befördern, kennt der Spielspaß keine Grenzen mehr. Aber Achtung, Bomberman macht süchtig!
Aufgepeppt wird das hektische Spielgeschehen durch verschiedene, anwählbare Labyrinte. Es gibt Levels mit Laufbändern, sowie Beam-Plattfdormen, die den Spieler in einer zufällig gewählten Ecke des Spielfelds wieder auftauchen lassen. Wie gesagt, je mehr menschliche Spieler an Bomberman teilnehmen, desto spaßiger und hektischer wird es. Heute populäre Partyspiele, wie Mario Party oder Super Smash Brothers haben hier definitiv ihren Ursprung.
Fazit: Bis heute hat die erste SNES-Episode von Bomberman (insgesamt erschienen 5 Teile) nichts von seinem ursprünglichen Charme verloren. Die Auswahl an verschiedenen Labyrinthen ist groß genug, dass es auch nach mehreren Sessions nicht langweilig wird. Es gibt sogar einen Story-Modus, der auch Einzelspieler für 1-2 Stunden bei der Stange halten dürfte. Die Beliebtheit der Serie ist bis heute ungebrochen, was die zahlreichen Umsetzungen für so ziemlich alle bisher erschienenen Konsolen beweisen. Kleine Ausrutscher, wie das mittelmäßige 3D-Jump-and-Run Bomberman Hero (für das N64) oder ein Mario-Kart-Clone (Bomberman Kart für die PS2) bleiben hier mal dezent unerwähnt. Gerade zu fünft bleibt bei Super Bomberman kein Auge trocken. Solltet ihr bei Ebay oder auf dem Flohmarkt also über ein Exemplar von Bomberman stolpern, kann ich euch nur raten zuzugreifen. Ihr macht bei diesem Kauf bestimmt nichts falsch. Ein besseres Partyspiel gibt es meiner Ansicht bis dato nicht.