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Neuer Spieletest – Gato Roboto

Wolltet Ihr nicht alle schon mal eine Katze sein und mit einem Mecha-Suit quer durch die gesamte Fauna eines Alienplaneten ballern? Zum Glück ist das Dank Gato Roboto vom Indie-Entwickler Doinksoft nun möglich! Seit Mai ist das Game für den PC und die Switch erhältlich. Veröffentlich wurde das Spiel übrigens von Devolver Digital, der Publisher, der bereits Titel wie The Messenger, Minit, Red Strings Club oder Katana Zero heraus gebracht hat. Es gibt also noch jede Menge Material für neue Spieletests (*zwinkerzwinker*). Aber eins nach dem anderen. Für mein Review zu Gato Roboto habe ich mir die Switch-Version im Handheld-Modus vorgenommen.

Katzen im Weltall

Lieutenant Gary ist mit seiner treuen Begleiterin, der Katze Kiki, mal wieder im Weltraum unterwegs, als ihn ein Notruf eines längst verlassenen Labors erreicht. Gerade als er die Koordinaten ansteuern will, um dem Signal nachzugehen, springt ihm Kiki auf die Tastatur und sorgt dafür, dass das Raumschiff abrupt abstürzt. Uups, aber kann ja mal passieren… Auch wenn Katzen verdammt süß sind, denkt bitte immer dran: „Don’t cat and drive!“. Nach dem Crash sitzt Gary in seinem Raumschiff fest und so müssen wir die Rettungsmission wohl oder übel als Kiki zu Ende führen. Soweit zum Plot des Games. Nach dieser kurzen Einführung gilt es die Welt zu erkunden, Upgrades für den Mecha-Suit zu finden und natürlich unseren armen Gary aus dem Wrack zu befreien. Inspirieren ließen sich die Entwickler offensichtlich von Spieleklassikern wie der Metroid- und Castlevania-Reihe. Herausgekommen ist dabei (wenig verwunderlich) ein astreines Metroidvania, das sich allerdings nicht ganz so ernst nimmt wie seine berühmten Vorbilder.

Kiki had a Gun

Die Szenarien in den einzelnen Levels und die zahlreichen Bosskämpfe sind abwechslungsreich gestaltet. So dürfen natürlich obligatorische Lava- und Wasser-Abschnitte genauso wenig fehlen, wie Level, die man ohne Kampfanzug durchqueren muss. Als kleine Katze, ganz ohne Schutz, ist man hier natürlich ein „One Hit Wonder“ und somit blitzschnell tot, wenn man nicht vorsichtig ist und den Gegnern rechtzeitig ausweicht. Aber gerade dieses Feature sorgt für Abwechslung in der Spielmechanik. Neben dem bereits erwähnten Mecha-Suit gibt es auch U-Boote für die Unterwasser-Abschnitte und besonders starke Wummen, mit denen Kiki um sich ballern kann. Beides findet natürlich auch in den Bosskämpfen Verwendung. In bester Sidescrolling-Manier erkundet man die überschaubaren und linearen Level und hat zusätzlich noch eine Map zur Orientierung zur Verfügung. Verlaufen werdet Ihr euch also eher selten. Ab und an ist allerdings etwas Backtracking gefragt, sobald Ihr beispielsweise neue Fähigkeiten, wie den Dash für den Kampfanzug erworben habt. Somit gelangt ihr dann auch in Areale, die zuvor nicht erreichbar waren. Zusätzlich sind in der ganzen Welt Kassetten versteckt, mit denen man die Farbe des Games vom eher langweiligen Schwarz-Weiß in so „hübsche“ Farben wie Traube, Nikotin oder Kaffee tünchen kann. Der minimalistische Pixel-Stil ist (egal in welchem Farbton) aber durchaus gelungen und passt ganz hervorragend zum klassischen Spielkonzept.

Katzen landen immer auf ihren Pfoten

Die Steuerung ist präzise, simpel und geht flüssig von der Hand, nur das Springen im Mecha-Suit lässt sich nicht ganz so exakt steuern, wie zum Beispiel bei Hollow Knight. So fühlt es sich manchmal etwas ungelenk beim Umherhüpfen an, was mich jedoch nicht daran hindern konnte auch mal recht harsch durch einen Level zu rushen. Vor allem kombiniert mit dem Dash ist es so auch mal möglich, zügig durch einen Level kommen (sofern der Energiebalken gut gefüllt ist). Vom Schwierigkeitsgrad her ist das Game relativ einsteigerfreundlich, auch wenn die Bosse in Sachen Widerstandsfähigkeit und Raffinesse stark variieren. Sobald man die Steuerung aber erst mal gerafft hat, liegen auch die anspruchsvolleren Bosse schnell am Boden. Zum eher unauffälligen Soundtrack gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, außer, dass er sich im Hintergrund hält, dabei aber durchaus für Atmosphäre sorgt.

Fazit: Gato Roboto ist ein kurzes und knackiges Game mit hohem Wiederspielwert. Eine der Stärken von vielen Indie-Games ist ja, dass man sie „mal schnell durchspielen kann, wenn man wieder Lust darauf hat. Hinzu kommt, dass man den Levelaufbau beim erneuten Durchspielen immer besser kennenlernt und dadurch immer geschickter durch die Spielabschnitte rushen kann. Der Fokus von Gato Roboto liegt eindeutig auf dem Erkunden und der Action. Die Story plätschert eher so vor sich hin, erwartet also keine großartigen Story Twists, auch wenn man immer mal wieder ganz witzige Logbücher in der Welt verstreut findet. Wie gesagt, die Steuerung ist simpel, sodass auch Anfänger recht schnell loslegen können. Ich persönlich mag das sehr gerne. Alles in allem ist Gato Roboto ein kurzweiliges Vergnügen, das ich absolut empfehlen kann. Natürlich darf man das Spiel nicht mit seinen (Vollpreis) Vorbildern Metroid oder Castlevania vergleichen, das wäre unfair. Für einen Preis von gerade mal 6,59 Euro auf Steam und 7,99 Euro im Nintendo E-Shop bekommt man aber eine Menge Spielspaß geboten.

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