Das Neo Geo Advanced Entertainment System (kurz “AES”), wie es korrekt heißt, orientierte sich an der fast baugleichen Hardware-Variante, die in den Spielhallenautomaten von SNK steckte. Die High-End-Konsole mit ihrer beeindruckenden Technik ermöglichte Spiele, die grafisch und soundtechnisch auf keinem anderen Gerät realisierbar waren. Eine Farbpalette von 65.536 Farben (davon 4096 gleichzeitig) und 380 gleichzeitig darstellbare Sprites galten damals als echtes Brett für eine Heimkonsole. Sehr populär auf dem Neo Geo waren vor allem spektakuläre Beat-em-Ups wie King of Fighters, Art of Fighting oder Samurai Shodown. Das Neo Geo aber als reine Prügel-Maschine abzustempeln, wäre unfair. Weitere Genrevertreter wie das aberwitzige Run-and-Gun Metal Slug oder der an R-Type erinnernde Shooter Last Resort zählen bis heute ebenso zu den zeitlosen Klassikern wie das rasante Frisbee-Duell Windjammers. Aber wie bereits erwähnt, wer sich diesen Luxus leisten wollte, musste schon tief in die Tasche greifen. Ein Modul kostete nicht selten um die 300.- DM oder mehr. Fast genauso viel, wie man damals für ein neues Super Nintendo oder Mega Drive investieren musste.
Außerhalb Japans entwickelte sich das Neo Geo vor allem in Nordamerika und Europa zu einem Hit bei Sammlern und Hardcore-Gamern. Das Gerät gilt bis heute als Prunkstück in jeder Sammlung. Obwohl die Lebensdauer des Neo Geos nur wenige Jahre andauern sollte, kann es doch auf eine beachtliche Spielebibliothek zurückblicken. Dank ihrer Langlebigkeit erreichte die Konsole im Laufe der Jahre absoluten Kult-Status. Dies beweist auch die Tatsache, dass bis heute immer noch neue Spiele von Indie-Entwicklern veröffentlicht werden, wie zum Beispiel das kürzlich hier vorgestellte GladMort. Wer mehr über das Neo Geo erfahren möchte, dem empfehle ich unseren ausführlichen Artikel über die Entstehungsgeschichte dieser Power-Konsole.