Die Entwicklerstudios Wiznwar und Flarb haben Ende letzten Jahres “klammheimlich” einen inoffiziellen Nachfolger der “Crush” Pinball-Reihe auf Steam (für PC und Mac) veröffentlicht. Aus irgendeinem, mir unverständlichen Grund ging diese News total an mir vorbei! Aber besser spät als nie. Mittlerweile ist die dämonische Flipper-Simulation für knapp 20 Euro auch für Xbox One, Switch und die PS4 (zumindest in USA) erhältlich.
Eingefleischte PC-Engine bzw. SNES-Fans sind bestimmt irgendwann mit einem der Crush-Spiele in Berührung gekommen. Egal, ob Alien Crush, Devil´s Crush oder das etwas unbekanntere Jaki Crush. Bei all diesen Spielen handelt es sich um Pinball-Simulationen, die nur noch sehr wenig mit “echten” Flipper-Automaten gemein haben. Angefangen bei den scrollenden Tischen, über die umherwuselnden Monster, bis zu den Bonus-Tischen, die über versteckte Eingänge mit der Silberkugel erkundet werden dürfen. Mich zumindest faszinieren diese abgedrehten Flipper-Spiele bis heute, viel mehr sogar, als realistische Simulationen wie beispielsweise Williams Pinball.
Demon´s Tilt bietet alles, was ich bei den Crush-Spielen schon gemocht habe. 3 vertikal angeordnete Tische, die mit der Kugel butterweich nach oben und unten scrollen. Mittlerweile treiben sich allerding so viele animierte Dämonen auf dem Bildschirm herum, dass man schon mal die Orientierung verlieren kann. Ich habe mich aber nach einigen Minuten an das Gewusel und die krachenden Effekte gewöhnt und konnte der Kugel wunderbar folgen. Auf den Bildschirmen verteilt gibt es insgesamt acht Flipperfinger, mit denen der Ball durch die Areale navigiert wird. Hinzu kommen die obligatorischen Rampen und Bumper, die die nötige Prise Chaos in das Spiel bringen. Gerade in den höheren Schwierigkeitsgraden sind deshalb schnelle Reflexe gefragt.
Auch an nette Features, wie ein RGB-Modus oder Scanlines haben die Entwickler gedacht. Grafisch ähnelt das Ganze dann dem pixeligen, leicht unscharfen Röhrenfernseher-Look der Vorgänger. Mein Highlight (in der Steam-Version) ist allerdings der Vertikal-Modus. Wer (wie ich) einen drehbaren Bildschirm besitzt, darf Demon´s Tilt damit hochkant spielen, was frappierend an einen echten Flippertisch erinnert. Der melodische Synth-Soundtrack rundet den nostalgischen Gesamteindruck ab. Er erinnert mich an manchen Stellen sogar an den blechernen Sound des Mega Drives, was in diesem Zusammenhang wirklich positiv gemeint ist. Wer nur ein bisschen was mit Flippern anfangen kann, sollte Demon´s Tilt eine Chance geben. Es lohnt sich.