Allgemein Event News-Artikel

Computerspiele Museum Berlin

Es gibt jede Menge Anlässe, um unserer Hauptstadt Berlin einen Besuch abzustatten: Das Brandenburger Tor, das Reichstagsgebäude, Curry 36 und vieles mehr. Wenn ich aber ganz ehrlich bin, hat es mich in den letzten Jahren nicht mehr so oft in die Metropole verschlagen. Das lag einerseits an der Entfernung (ich komme aus dem Süden) und andererseits an den Unmengen von Touristen, die die Stadt gerade im Sommer belagern. Dieses Jahr habe ich mir allerdings einen Ruck gegeben, denn was mich als Retro-Gamer schon lange gewurmt hat, war die Tatsache, dass ich tatsächlich noch nie im Computerspiele Museum war, das bereits seit 1997 existiert. Diese Wissenslücke musste nun endlich geschlossen werden und ich möchte euch gerne an meinen Eindrücken teilhaben lassen.

Eines gleich vorweg: Wer sich seine Sporen (wie ich) bereits mit den ersten Pong-Telespielen verdient hat, dürfte bei einem Rundgang durch das kleine Museum nur auf wenig Unbekanntes stoßen. Intellivison, Atari 2600 und Co hat man, sofern man das vierzigste Lebensjahr bereits überschritten hat, irgendwann schon mal gesehen oder sogar selbst besessen. Große Überraschungen habe ich deshalb auch nicht erwartet. Natürlich ist aber nicht jeder so spieleverrückt wie ich und außerdem sieht man so eine geballte Anhäufung von alten Spielkonsolen, Heimcomputern und Games beileibe nicht alle Tage. Dabei ist die Liebe zum Detail, mit der die Exponate den Besuchern präsentiert werden, wirklich aller Ehren wert.

So gibt es beispielsweise eine Mini-Arcade, die dank dem verschwenderischen Einsatz von Neonröhren und Spiegeln tatsächlich an die schummrigen Spielhöllen von damals erinnert. Automaten, wie Space Invaders oder Donkey Kong tragen zusätzlich dazu bei, kurzzeitig in die 80er-Jahre abzutauchen. Sehr hübsch sind auch die kleinen Nieschen, die im Stile alter Kinderzimmer gehalten sind. Samt Sperrholzmöbel, Spielkonsolen und Plüsch-Sitzecke. So oder so ähnlich hat es bei mir zu Hause damals tatsächlich ausgesehen. Diese Stillleben sind keinesfalls nur zum Anschauen gedacht. Vielmehr dürfen sich die Besucher (mehr oder weniger) gemütlich auf die Sitzmöbel fläzen und ein bisschen Atari oder C64 zocken und dabei alte Comics oder Platten-Cover bestaunen.

Ansonsten gibt es die obligatorischen Schautafeln und Info-Screens zu sehen, die eben zu einem Museumsbesuch gehören. Ich war zwar in einer guten Stunde durch, habe den Besuch aber keinesfalls bereut. Ich finde es sehr löblich, der jungen und vor allem ganz jungen Generation zu zeigen, wie Videospiele und Computer früher ausgesehen haben. Dabei ist es ist wirklich faszinierend zu sehen, wie positiv alte 8- und 16-Bit-Spiele von den Kindern angenommen werden. Spielspaß ist eben unvergänglich und hat nur wenig mit der Plattform zu tun, auf der die Games laufen. Solltet ihr mit einem Berlin-Besuch liegäugeln, kann ich euch das Computerspiele Museum nur wärmstens ans Herz legen. Ach ja, ein kurzes Video mit meinen Eindrücken gibt´s natürlich auch noch obendrauf.

 

Das könnte Sie auch interessieren.