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Blade Runner 2049

Normalerweise befassen wir uns ausschließlich mit klassischen Videospielen, allerdings kommen in letzter Zeit immer wieder (mehr oder weniger gelungene) Remakes von Kultfilmen in die Kinos, die zumindest eine Erwähnung Wert sind. Schließlich gehören Filme und Videospiele doch irgendwie zusammen, oder?

Nachdem viele Science-Fiction-Fans dieses Jahr leider von der Neuauflage des Anime-Meisterwerks Ghost in the Shell enttäuscht wurden, folgt nun das nächste Remake eines Klassikers des Genres.

Mit der Fortsetzung zu Blade Runner von Altmeister Ridley Scott wagte sich Regisseur Denis Villeneuve an ein anerkanntes Meisterwerk der Filmgeschichte heran, von dem die meisten sicherlich sagen würden „Dieser Film braucht keine Fortsetzung!“. Auch ich hatte anfangs diese Zweifel, wurde aber schnell eines Besseren belehrt. Übrigens, eines gleich vorweg: Ich werde euch den Film nicht spoilern. Es geht hier lediglich um meine Eindrücke.

Blade Runner 2049 spielt, wie schon sein Vorgänger, größtenteils im düsteren Los Angeles der Zukunft. Im Laufe des Films kommen aber noch weitere Locations, wie das etwas hellere, aber mindestens genauso bedrückende Las Vegas hinzu. Das ehemalige Paradies für Glückspieler ist inzwischen radioaktiv verseucht und hat nichts mehr mit der heutigen Glitzerwelt zu tun. Gerade beim Übergang zwischen den Schauplätzen begeistert Kamera-Legende Roger Deakins mit grandiosen Panorama-Aufnahmen. Ebenso unterstreicht der stark an den Vorgänger erinnernde Soundtrack von Hans Zimmer und Benjamin Wallfisch die dystopische Szenerie und lässt einen fast vergessen, dass zwischen den beiden Teilen bereits 35 Jahre vergangen sind.

Zum Nostalgiefaktor trägt natürlich auch der sichtlich gealterte Harrison Ford bei, der erneut als Replikanten-Jäger Rick Deckard in Erscheinung tritt. Zusammen mit dem neuen Hauptdarsteller Ryan Gosling (alias Officer K) geht es im Laufe des Films weiter auf die Suche nach der Antwort zur philosophischen Frage “Was macht den Mensch eigentlich zum Mensch?“.

Wie bereits im Vorgänger von 1982 lässt Blade Runner 2049 viele Fragen offen, gibt aber zumindest einige interessante Denkanstösse, die mich auch nach dem Kinobesuch noch beschäftigten. Wer das Original nicht gesehen hat (Schande über euch!), erwartet in insgesamt 164 Minuten ein etwas langatmiger, aber unglaublich atmosphärischer Science-Fiction-Film der alten Machart. Für alle anderen, dürfte es genau die Fortsetzung sein, die eines der größten Meisterwerke der Filmgeschichte verdient hat.

Am Schluss noch ein kleiner Tipp für echte Fans. Um ein besseres Verständnis für die Geschehnisse zwischen den beiden Filmen zu erlangen, empfehle ich drei Kurzfilme, die von Regisseur Denis Villeneuve in Auftrag gegeben wurden.

Black Out 2022

2036: Nexus Dawn

2048: Nowhere to Run

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