Bei Kickstarter läuft aktuell eine Crowdfunding-Kampagne für einen Streamingdienst der besonderen Sorte. Antstream richtet sich speziell an Fans alter Heimcomputer- und Videospiele (u.a. für C64, Spectrum, Amiga, Arcade). Die englischen Entwickler haben große Ziele und wollen ab Ende Mai, sofern das Finanzierungsziel von knapp 58.000 Euro erreicht wird, allen Unterstützern den Zugang zu 400 klassischen Videospielen ermöglichen.
Streamingdienste für Gamer und Cloud Computing sind seit geraumer Zeit in aller Munde. Sony hat es mit PlayStation Now erfolgreich vorgemacht und Branchen-Giganten, wie Microsoft, Google und EA werden in Kürze ebenfalls ihren Hut in den Ring werfen und eigene Dienste an den Start bringen. Retro Gamer wurden bis dato größtenteils mit überteuerten Downloads oder mäßig gelungenen Mini-Konsolen (wie z.B. der PlayStation Classic) abgespeist, die nur eine geringe Auswahl an mehr oder weniger elustren Spielen boten. Damit soll nun aber Schluß sein.
Die Macher von Antstream wollen ihre Spieleauswahl über kurz oder lang auf 2000 Spiele anwachsen lassen. Unter den genannten Titeln befinden sich anerkannte Spielhallen-Klassiker wie Art of Fighting und Double Dragon, aber auch 8-Bit-Perlen wie Auf Wiedersehen Monty. Die vorläufige Gesamtliste findet ihr auf der Webseite von Antstream. Gespielt werden darf via App auf gängigen Plattformen wie PC, Mac, Xbox One und diversen mobilen Endgeräten (iOS und Android). Der Vorteil an der Cloud-App ist dabei, dass ihr nicht auf teure Hardware angewiesen seid. Dafür benötigt ihr natürlich eine umso schnellere Internetverbindung. Schliesslich werden die Spiele nicht heruntergeladen, sondern “nur” online gestreamt.
Ich persönlich halte Antstream für die “logische” Alternative für moderne Retro Gamer, die keinen Bock darauf haben, ihre angestaubten Konsolen regelmäßig an den teuren Großbildfernseher anzustöpseln (den Besitz der Original Module vorausgesetzt). Der Erfolg des Projekts wird aber schlussendlich von der Stabilität des Streams abhängen. Zudem sollte sich die monatliche Gebühr für den Dienst im üblichen Netflix-Rahmen bewegen. Ich gebe Antstream auf jeden Fall eine Chance und freue mich auf den offiziellen Start des Dienstes.