Die E3 in Los Angeles gehört alle Jahre wieder zu den Ereignissen, die von Gamern weltweit ungeduldig herbeigesehnt werden. Der größte Vorteil eben dieser Spieleschau besteht aber vor allem in der Exklusivität der vorgestellten Titel. Während bei den europäischen Pendants, wie der Gamescom in Köln, primär bereits bekannte Games präsentiert werden, enthüllen die Hersteller in LA zumeist ihre noch unbekannten Fortsetzungen und Neuankündigungen.
Bei meinen persönlichen Highlights der diesjährigen E3, handelt es sich natürlich nicht gerade zufällig, um Titel, die auf eine lange Tradition zurückblicken können.
Das erste Spiel, das meine Aufmerksamkeit auf sich zog, ist Resident Evil 7 (für PS4, Xbox One und PC). Alle, die jetzt gelangweilt abwinken, sollten sich schleunigst den Trailer zu dieser Fortsetzung ansehen. Nach eigenen Aussagen, besinnt sich der japanische Hersteller Capcom in diesem Spiel wieder seiner gruseligen Wurzeln, ganz im Stil der ersten Episoden auf der (Ur) PlayStation.
Entgegen den letzten Teilen, die eher wie Hollywood-Blockbuster inszeniert waren, arbeitet der siebte Teil wieder mehr mit klassischen Shockeffekten und Rätseln. Das fließbandmäßige Abschlachten von Zombie-Horden, soll somit endgültig der Vergangenheit angehören. Also Qualität, anstatt Quantität.
Mit einem ganz besonderen Gimmick kann die PS4-Variante aufwarten. Hier wird das Spiel nämlich optional mit der im Oktober erscheinenden VR-Brille spielbar sein (PlayStation VR), was den Gruselfaktor noch um Vielfaches erhöhen sollte. Resident Evil 7 wird im Frühjahr 2017 verfügbar sein.
Bei meinem zweiten Highlight noch von einem Geheimtipp zu sprechen, wäre wohl etwas vermessen. The Legend of Zelda: Breath of the Wild kommt ebenfalls Anfang des nächsten Jahres auf den Markt. Weniger klar war allerdings, ob die neue Zelda-Episode noch für Nintendos bereits abgeschriebene Konsole Wii U, oder gleich für den Nachfolger (Arbeitstitel “Nintendo NX”) erscheinen wird. Wie aber bereits vermutet, bekommen beide Konsolen eine angepasste Version des Spiels spendiert.
Inhaltlich soll sich bei dem neuesten Zelda-Teil allerdings einiges ändern. Nintendo bewegt sich mit Breath of the Wild weg vom eher linearen Spielerlebnis, und geht mehr in Richtung Open World.
Hinzu gesellen sich allerlei rollenspieltypische Inhalte, die sich deutlich an aktuellen Genre-Vertretern orientieren. Somit gibt es nun haufenweise Ausrüstungsgegenstände in der weitläufigen Spielewelt zu finden, deren Eigenschaften im Verlauf des Abenteuers eine große Rolle spielen können. So verschlechtern sich Links Fähigkeiten beispielsweise deutlich, wenn er sich zu dünn angezogen, in einem kalten Umfeld bewegt.
Auch die regelmäßige Nahrungsbeschaffung wird sich nicht unerheblich auf die Ausdauer eures Protagonisten auswirken. Ob man das nun als sensationelle Innovation, oder eher als längst überfällige Anpassung an moderne Spielgewohnheiten ansehen möchte, bleibt jedem selbst überlassen.
Optisch präsentiert sich The Legend of Zelda: Breath of the Wild in einem hübschen Cel-Shading-Gewand, das sich angenehm von der zumeist düsteren Konkurrenz abhebt. Trotz alledem bleibt abzuwarten, ob es Nintendo schaffen wird, die neuen Elemente erfolgreich mit dem gewohnten Zelda-Feeling zu verknüpfen, ohne dabei die langjährigen Fans der Serie zu verschrecken.