Es klingt im ersten Moment nach einem Aprilscherz, aber die Meldung ist absolut ernst gemeint. Auf dem Streaming-Dienst Apple TV+ startet am 31.03.2023 ein Film namens Tetris. Er erzählt die Enstehungsgeschichte zu einem der wohl bekanntesten Videospiele aller Zeiten. Der kürzlich erschienene Trailer verspricht tatsächlich gute Unterhaltung, zumindest dann, wenn man es mit den Fakten nicht ganz so genau nimmt.
Viele verbinden mit dem Knobel-Klassiker Tetris bestimmt Nintendos Handheld-Konsole Game Boy. Die damalige Entscheidung, jedem Gerät ein Modul des Knobel-Klassikers beizulegen, verhalf den Japanern 1989 zu einem grandiosen Verkaufsstart ihrer neuen Konsole und Tetris zu riesiger Popularität auf der ganzen Welt. Sogar meine Mutter war damals so von dem taktischen Klötzchen-Geschiebe fasziniert, dass ich es anfangs gar nicht so leicht hatte, auch mal mit meinem Game Boy spielen zu dürfen.
Mittlerweile dürfte aber hinlänglich bekannt sein, dass Tetris nicht in Japan, sondern in der damaligen Sowjetunion, von dem Programmierer Alexei Paschitnow erfunden wurde. Der Film erzählt die Geschichte des Spieleentwicklers Henk Rogers (gespielt von Taron Egerton) der durch Zufall auf das Spiel seines russischen Kollegen stößt und relativ schnell die Genialität hinter dem simplen Spielprinzip entdeckt. Der Eiserne Vorhang steht Ende der 80er-Jahre kurz vor dem Fall und Rogers macht sich auf, Paschitnow ausfindig zu machen und sich die Rechte an Tetris zu sichern, um das Spiel weltweit vertreiben zu dürfen. Dabei gerät er in einen Strudel aus Lügen und Korruption, sodass er sogar mit dem russischen Geheimdienst KGB verhandeln muss, um schlussendlich an die Vermarktungsrechte zu gelangen.
Wie im Trailer zu erkennen ist, nimmt sich der Regisseur Jon S. Baird einige künstlerische Freiheiten heraus und fügt der Handlung hier und da eine gute Prise Action hinzu. Einige Anekdoten wurden sicherlich etwas aufgepeppt und vieles erscheint im Film deutlich dramatischer, als es in Wirklichkeit war, aber bei Tetris handelt es sich ja auch um einen Spielfilm und keineswegs um eine geschichtlich akkurate Dokumentation.
