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Neuer Netflix-Horror für Retro Gamer: Choose or Die

Netflix veröffentlichte dieser Tage einen neuen Horror-Thriller namens “Choose or Die”,  der vor allem für Retro Gamer interessant sein dürfte. Grob gesagt dreht sich die Handlung um ein altes Text-Adventure im Stile von “Mystery House” (erschien 1980 für den Apple II), das nicht ganz so harmlos daherkommt, wie es zu Beginn den Anschein hat. Vielmehr haben die Entscheidungen, die der Spieler hier trifft, ganz gravierende Auswirkungen auf die Realtität.

Die Protagonistin des Films hört auf den Namen Layla (gespielt von Iola Evans) und ist im Hauptberuf Programmiererin. Im täglichen Leben schlägt sie sich allerdings eher mit schlecht bezahlten Nebenjobs durch und kümmert sich ansonsten um ihre psychisch angeschlagene Mutter, die den plötzlichen Unfalltod ihres Sohnes vor einigen Jahren bis heute nicht verkraftet hat. Als Layla mal wieder bei ihrem 80er-Nerdkumpel Isaac rumhängt, entdeckt sie ein altes Text-Adventure namens “Curs>r” auf Datasette. Nachdem sie es daheim auf ihrem C64 startet, bemerkt sie, dass ein Preisgeld von 125.000 Dollar auf denjenigen wartet, der das Spiel meistert. Sogar die angegebene Telefonnummer ist noch aktiv und reagiert mit einer vielversprechenden Anrufbeantworter-Ansage (im Original gesprochen von Robert Englund, dem ursprünglichen Freddy-Krueger-Darsteller).

Gleich zu Beginn des Spiels wird ihr aber schnell klar, dass die Entscheidungen in “Curs>r”, die unter Zeitdruck getroffen werden müssen, ganz böse Folgen im realen Leben haben. Menschen sterben oder verstümmeln sich selbst. Das alles wird größtenteils nicht explizt gezeigt, sondern in Form der monochromen 8-Bit-Grafik des Spiels, was die Fantasie höchstgradig anregt und Kopfkino vom Feinsten erzeugt. Ein wirklich guter Ansatz, wie ich finde.

Leider schleicht sich im Laufe des Netflix-exklusiven Films der eine oder andere Logikfehler ein und der Showdown läuft dann doch konventioneller ab, als man es sich zu Beginn erhofft hat. Trotz guter Ansätze, vor allem nach der Mitte des Films, als sich Layla zusammen mit Isaac auf die Suche nach den Machern des Spiels begibt und versucht, sich mit dessen Hilfe in das Spiel zu hacken, kommt der Film dann doch sehr schnell zu einem abrupten Ende. Weder ist “Choose or Die” dabei besonders blutig, noch wird wirklich aufgeklärt, wie es zu den realitätsübergreifenden Angriffen des Text-Adventures kommt. So bleibt am Ende doch ein eher fader Beigeschmack übrig. Da wäre sicher mehr drin gewesen. Wer aber mal einen Horror-Thriller mit Bezug zu alten Videospielen sehen möchte, wird an “Choose or Die” nicht vorbei kommen.

 

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