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Der Amiga wird 30

Letzte Woche feierte ein ganz besonderes Stück Hardware seinen dreißigsten Geburtstag – die Rede ist natürlich vom Commodore Amiga!

1985 als Nachfolger des legendären C64 auf den Markt gekommen, zeigte der Amiga vom ersten Tag an, welche beeindruckenden grafischen und soundtechnischen Fähigkeiten in ihm schlummern. Dies durfte er zu Beginn allerdings fast ausschließlich in Form von Grafikdemos zeigen. Hochkarätige Spiele konnten in der Anfangszeit noch nicht präsentiert werden. Die Programmierer mussten sich erst einmal mit der Hardware und den schier unendlichen Möglichkeiten des Amigas (mit seinen zahlreichen Spezial-Chips) vertraut machen.

Das erste Modell, der A1000, kam zudem optisch eher wie ein biederer PC daher, wie er auch in einem x-beliebigen Büro hätte stehen können. Nichts erinnerte an die außergewöhnliche Spielmaschine, die er eigentlich war. Hinzu kam ein horrender Preis von mehreren tausend Mark (inklusive Farbbildschirm). Also schon rein marketingtechnisch eher unglücklich und für einen Heimcomputer, der sich primär zum Spielen eignet, meilenweit weg von der jungen Zielgruppe.

Der internationale Durchbruch des Amigas sollte erst zwei Jahre später, mit dem Erscheinen des A500 gelingen. Hierbei handelte es sich um ein äußerlich stark verschlanktes Modell inklusive eingebautem 3,5″ Diskettenlaufwerk, zwei Joystick-Ports und Erweiterungs-Slots für zusätzlichen Arbeitsspeicher. Mit einer Auflösung von 640×512 Pixeln (bei 4096 Farben) und seinem 4-Kanal Stereo-Sound gehörte der Amiga technisch zur absoluten Spitze.
Der Preis der Maschine wurde zudem erheblich gesenkt und endlich erschienen auch Spiele, die die 16-Bit-Hardware zum Schwitzen brachten. Defender of the Crown (1986, Mirrorsoft), Xenon 2 (1989, Bitmap Brothers) oder Shadow of the Beast (1989, Psygnosis) sind nur ein paar Beispiele für frühe Spieleperlen. Bis Anfang der 90er sollten noch etliche Klassiker folgen und die größtenteils europäische Fanbasis wuchs und wuchs.

Leider konnte Commodore den Erfolg des Amigas (und zuvor des C64) nicht mehr wiederholen. Das einst so erfolgreiche Unternehmen, mit Sitz in Pennsylvania, musste 1994 schlussendlich Konkurs anmelden.

Das RetroVideogames-Team vergießt kollektiv eine Träne der Rührung und denkt mit Wehmut an die glorreichen Amiga-Zeiten zurück. Happy Birthday!

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