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Völgarr the Viking

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Völgarr the Viking, vom Indy-Entwickler Crazy Viking Studios, erschien bereits Ende 2013 bei Steam für den PC und etwa ein Jahr später auch für die Xbox One. Ein herrlich altmodischer Action-Titel, der sich eigentlich perfekt für eine klassische Konsole eignet. Dies dachte sich wohl auch Marc Hall (seines Zeichens Programmierer und Mitentwickler des Spiels), der sich prompt an die Arbeit machte und quasi im Alleingang an einer Umsetzung für die Dreamcast werkelte. Dank dieses löblichen Engagements erschien kürzlich eine zusätzliche Portierung für Segas zu Unrecht gefloppte Konsole.

Aber was müsst ihr tun, um das Spiel auf eurer Konsole zocken zu können? Ganz einfach – Zunächst einmal ladet ihr euch das 770 MB große CDI-File von der Webseite des Machers herunter (kostenlos und legal) um es anschließend, ganz oldschool, auf einen CD-Rohling zu brennen. Hierzu benötig ihr einen Rohling mit mindestens 800 MB Speicherkapazität und eine entsprechende Brenn-Software. Das wars!

Völgarr the Viking ist ein traditionelles 2D-Hack-and-Slay, wie wir es aus seligen 16 Bit-Zeiten kennen. Besonders erinnert hat es mich an Klassiker wie Super Ghouls n’ Ghost oder Shadow of the Beast, auch was den heftigen Schwierigkeitsgrad angeht, aber dazu später mehr. Im Spiel steuert ihr euren Wikinger Völgarr wie gewohnt von Links nach Rechts über den Screen und meuchelt alles nieder, was kreucht und fleucht. Aber nicht nur das – Zahlreiche Sprungpassagen und kleinere Rätsel wollen ebenfalls absolviert werden.

Standesgemäß seid ihr übrigens mit einem Speer und einem Schwert ausgerüstet. Im Verlauf des Spiels findet Völgarr zudem jede Menge Schatztruhen, die stärkere Schilde, Helme und Waffen enthalten. Passt aber auf! Bei gegnerischen Treffern verliert ihr die so erworbene Ausrüstung auch schnell wieder.

Der Schwierigkeitsgrad ist, wie bereits erwähnt, mit “anspruchsvoll” bestimmt sehr treffend umschrieben. Das Spiel verlangt euch von Beginn an alles ab. Ich bin beim Spielen buchstäblich 1000 Tode gestorben, trotzdem leidet die Motivation meiner Meinung nach kaum darunter. Was mich etwas gestört hat, war allerdings das fehlen von Rücksetzpunkten. Wenn ihr mal wieder das Zeitliche gesegnet habt, heißt es zurück zum Anfang des Levels. Immerhin, habt ihr eine Welt erst einmal durchgespielt, könnt ihr diesen Abschnitt später anwählen und das Spielt direkt von dort vorsetzten. Vergleicht man die Dreamcast-Version mit der PC-Version (bzw. der Xbox One-Version) sind mit Sicherheit kleiner grafische Abstriche zu verzeichnen. Die Action spielt sich nicht ganz so flüssig und die Grafik ist nicht ganz so hübsch, was aber vor allem an der geringern Auflösung der Dreamcast, gegenüber der HD-Grafik von Xbox One bzw. PC liegt. Ansonsten ist die Spielwelt von Völgarr the Viking sehr bunt und hübsch anzusehen. Die Soundeffekte und die musikalische Untermahlung sind über jeden Zweifel erhaben und passen ganz hervorragend zum mittelalterlichen Setting des Spiels.

Ein Wort noch zum Thema Gewaltdarstellung: Das die Wikinger kein Völkchen von “Baumumarmern” waren, wird einem bereits im Tutorial vermittelt. Und so ist auch Völgarr ein echter Vorzeigewikinger. Wo sein Schwert hinschlägt, fließt der rote Rebensaft gleich literweise und die Knochen der Gegner fliegen nur so durch die Luft. Dank der comicartigen Grafik wirkt dies aber nicht sonderlich abstoßend oder übertrieben.

Die Tatsache, dass auf der bereits erwähnten Webseite auch ein Cover und ein Manual (im PDF-Format) als Download zur Verfügung stehen, ist ebenfalls sehr erfreulich. Auch das extra für die Dreamcast integrierte Belohnungssystem (für erreichte Ziele gibt es Trophäen) ist äußerst löblich.

Fazit: Wer auf der Suche nach neuem Futter für seine Dreamcast ist und auf 2D-Hack-and-Slays steht, sollte sich Völgarr unbedingt mal ansehen. Das Game ist grundsolide und leistet sich keine groben Schnitzer (zumal es auch noch umsonst ist). Spieler mit niedriger Frustrationsgrenze werden aber vermutlich weniger Spaß mit dem Action-Gemetzel haben. Somit möchte ich meinen Kurztest mit einem Zitat aus dem Film “Conan der Barbar” beschließen: “Nur dem Schwert kannst du vertrauen”

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